Von Bozen aus fuhren wir zum Völser Weiher, einem Naherholungsgebiet mit Naturbadeteich in der Nähe der Seiser Alm. (Danke für den Super-Tipp, Jole und Simu). Auf dem grossen Waldparkplatz durften wir für 15 Euro einen Tag und eine Nacht stehen. Den Nachmittag verbrachten wir beim schönstem Wetter am gut besuchten Badeteich, kühlten uns ab, lasen und versuchten die Südtiroler Sprache zu verstehen. Am frühen Abend erkundete ich mit den Kids die Gegend unterhalb vom Schlern und suchten den Vitaparcours, während Marco ein bisschen Zeit für sich hatte. Zum Znacht hatten wir zuvor «Schlutzkrapfen» eingekauft. Schlutzkrapfen sind gemäss Ninos Recherche ein typisches Gericht im Südtirol. Sein Projekt mit den Regional-/Nationalgerichten und seine Meinung zu den Schlutzkrapfen beschreibt euch Nino hier.
Am nächsten Morgen kauften wir in Seis unser Zmorge und das Nötigste für die nächsten Tage ein, nahmen den Abenteuerspielplatz in Beschlag und genossen «Schnittli» in der Sonne. Mal zügig, mal schleppend, dann kurvig und steil, oft durch einen Fluss begleitet und meist mit tollen Ausblicken bei schönstem Wetter ging’s in Richtung Slowenien. Wir fuhren eine Strecke, die wir noch nie zuvor gefahren sind, passierten die Grenze nach Österreich, fuhren dann wieder durch Italien bis wir kurz vor dem Predil-Pass einen Stop einlegten. Hier passierte uns ein ein unschönes WC-Tank-Maleur. Wohl durchs Rütteln durch die Fahrt verschob sich die Dichtung zu unserem Urintank, so dass die Verbindung nicht mehr dicht war. Dass wir schnell reagieren konnten und mit Putzlappen zur Stelle waren, verhinderte Schlimmeres. Seither kontrollieren wir nach jeder überdurchschnittlich holprigen Fahrt und nach jeder Tankentleerung, ob alles dahin fliesst, wo es hingehört.
Unser Ziel für heute war das Sočatal. Doch beim Anblick des Lago del Predil im Sonnenuntergang machten wir kurzerhand kehrt und fuhren auf den Stellplatz am Fusse des Passes, um an diesem wunderschönen Platz zu übernachten. Zum Lago del Predil hat Nino eine Sage gefunden und erzählt sie hier nach.
Wir fuhren über den Passo del Predil, dessen Passhöhe die Grenze zwischen Italien und Slowenien bildet. Nach vielen Kurven kamen wir unten in Bovec an. Hier kauften wir für ein paar Tage Lebensmittel und Internet für unsere Zeit in Slowenien. Gemütlich starteten wir unsere Fahrt Richtung Triglav Nationalpark durchs Sočatal. Der Anblick dieses unglaublich türkisblauen und klaren Flusses brachte uns alle zum Staunen und wir konnten es kaum erwarten, uns darin abzukühlen. Auf dem Kamp Soča, einer der wenigen Campingplätze, der in unser Budget passte*, richteten wir uns für 4 Tage ein. Trotz Herbststimmung waren die Tage sehr heiss und der Platz ziemlich voll.
Als es dunkel wurde, gingen nach und nach die Feuer an. Wir genossen jeden Abend, die rauchgeschwängerte Luft und den Blick zum Sternenhimmel. Eine so schöne Stimmung können halt wirklich nur Lagerfeuer zaubern. Und so kam es, dass die Gitarre von Katja, welche im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt hatte, zu ihrem ersten, wenn auch zaghaftem Einsatz kam.
Die Wanderung entlang der Soča lockte uns und wir starteten in Richtung Bovec. Es war ein heisser Tag und wir kamen eher schleppend voran. Annalena berichtet hier über die schöne aber anstrengende Wanderung.
*In Slowenien wird die Übernachtung pro Person und Platz berechnet. So kann es gut sein, dass eine 4-köpfige Familie im September noch 80 Euro für eine Nacht bezahlt.
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